Jascha Noltenius, Baha’i Gemeinde in Deutschland
Das Baha‘itum ist eine weltweit verbreitete und universale Religion, die von Bahāʾullāh Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet wurde. Bahāʾullāh ruft dazu auf, die Erde als „nur ein Land und alle Menschen [als] seine Bürger“ zu betrachten. Trotz, oder gerade wegen dieser universalistischen Lehre, werden die Baha’i in einigen Ländern religiös verfolgt.
Mit dem Beauftragten für Menschenrechtsfragen der Baha’i Gemeinde in Deutschland, Jascha Noltenius, sprechen wir im sechsten Podcast „Menschenrechte: nachgefragt“ über die aktuelle Lage der Baha’i weltweit und notwendige Konsequenzen für die deutsche Politik.
Die Baha’i Gemeinde ist als einzige religiöse Gemeinschaft sowohl Mitglied im Forum Menschenrechte als auch in der Mitgliederversammlung des Deutschen Instituts für Menschenrechte – wie auch die Konrad-Adenauer-Stiftung. Wie kommt es zu dem großen menschenrechtlichen Engagement der Baha’i?
In der vergangenen Legislaturperiode hat die Bundesregierung das Amt des Beauftragten für Religionsfreiheit geschaffen. Wie wichtig war die Arbeit von Amtsinhaber Markus Grübel aus der Sicht der Baha’i?
Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wird das Thema „Religionsfreiheit“ nicht angesprochen. Es wurde aber dennoch wieder ein Beauftragter der Bundesregierung für Religionsfreiheit ins Amt gesetzt. Was für Erwartungen hat die Baha’i-Gemeinde an die neue Bundesregierung und an Frank Schwabe, den neuen Beauftragten für Religionsfreiheit?
Wie geht es der Baha’i Gemeinde in der Ukraine unter den verheerenden Bedingungen des russischen Angriffskrieges auf das Land?
Nach der jüngsten Katar-Reise von Minister Habeck hat die Baha’i Gemeinde auf die Lage der Menschenrechte und Religionsfreiheit in Katar hingewiesen, wo es seit 70 Jahren eine Baha’i-Gemeinde gibt. Hat Deutschland, oder hat die EU und andere Akteure überhaupt einen Einfluss auf den Schutz der Menschenrechte und Religionsfreiheit in dem Land? Was sind die diesbezüglichen Erwartungen der Baha‘i?
Viele Baha’i haben ihre Heimatländer verlassen müssen. Welche Rolle spielt die Diaspora für die Weiterentwicklung - einerseits des religiösen Lebens, andererseits für die Verbesserung der Lage der Baha’i in den Herkunftsländern?
Viele Baha’i sind in ihren Heimatländern verblieben, in denen sie staatlicher Verfolgung ausgesetzt sind - warum verlassen sie diese Länder nicht, um anderswo Zuflucht zu suchen? Beispiel Iran, wo es eine andauernde „stille Verfolgung“ gibt; Beispiel Ägypten, wo sie seit 1960 per Präsidialdekret verboten sind; Beispiel Afghanistan, wo sie seit 2007 wegen Blasphemie verfolgt werden?
Gibt es Länder, in denen sich die Lage so verbessert, dass eine Rückkehr vorstellbar, oder sogar möglich wird?
Welche Unterstützung erhalten die Baha’i durch internationale Organisationen – wie durch den Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit der Vereinten Nationen, Ahmed Shaheed, (vgl. Link) und könnte diese Unterstützung noch größer ausfallen?
Gegen Länder wie Iran hat die EU aufgrund der Menschenrechtslage Sanktionen verhängt - könnten Sanktionen auch Einfluss auf die Verbesserung der Lage der Religionsfreiheit für die Baha‘i haben? Gibt es Beispiele hierfür, oder für die Wirkung anderer menschenrechtspolitischer Instrumente?
Im Iran wurde der Baha’i Glaube begründet, dort steht die Glaubensgemeinschaft unter besonders starkem Druck, vor allem auch bei der Verhinderung des Zugangs zum Bildungssystem. Wie geht die Baha’i-Gemeinschaft hiergegen vor?
Weiterführende Links zum Thema Menschenrechtslage der Baha’i https://iran.bahai.de/
Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit: https://religionsfreiheit.bmz.de/de/der-bericht/index.html
Zur Lage der Baha’i im Jemen: https://www.international.gc.ca/world-monde/issuesdevelopment-enjeuxdeveloppement/humanrights-droitshomme/freedom-religion-liberte-group_groupe.aspx?lang=eng
Stellungnahme der Baha’i zur Lage in Katar https://www.youtube.com/watch?v=UMmX-3i7LHc
Markus Grübel, Beauftragter der Bundesregierung für Religionsfreiheit, fordert Religionsfreiheit für die Baha’i im Iran https://www.domradio.de/artikel/bahai-brauchen-mehr-schutz-gruebel-fordert-religionsfreiheit-im-iran-ein
Iran-Reader 2012 und 2017 der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Texten zu den Baha’i: Wahied Wahdat-Hagh: Die Religionsfreiheit im Iran am Beispiel der Christen und Baha‘i https://www.kas.de/de/einzeltitel/-/content/iran-reader-20121 Alina Braml: Der Rebell Ayatollah - Hoffnungsschimmer für religiöse Minderheiten im Iran? https://www.kas.de/de/einzeltitel/-/content/iran-reader-2017
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